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Leichte Sprache

Bummerl

Dialektwort der Woche (KW 39)


Diesen männlichen Rindviechern - beim Ochsenritt in Bichl in den 1950er Jahren - war wohl keine Karriere als Zuchtstiere vergönnt. "Bummerl" sind sie aber allemal. 1950er Jahre.

Was ein verbummelter Stundent“ ist, weiß heute kaum mehr jemand; was nicht bedeutet, dass diese Spezies an den Universitäten ausgestorben ist. Das Wort „bummeln“ soll vom trägen „Bum, Bum“ der großen Kirchenglocken kommen und bedeutet „schwanken, schlendern, nichtstun“. Mit dieser Färbung ist das Wort auch in die bairische Mundart gerutscht. Auf dem Bauernhof war das „Bummerl“ ein männliches Kalb, also das Gegenstück zur weiblichen „Koim“. Durch Fressen, Daliegen und Verdauen bereitete sich so ein „Bummerl“ auf seine hoffnungsvolle Karriere als Zuchtstier vor. Entsprechen konnte man aber auch einen langsamen, dicklichen Menschen als „Bummerl“ bezeichnen. Schließlich fand der Begriff Eingang in die Sprache der Technik. Eine gemächliche Lokalbahn mag in Norddeutschland „Bummelbahn“ heißen, hierzulande nennte man sie zärtliche – „Bummerl“! (aus: "Irxenschmoiz und Wedahex", Alte bairische Worte, herausgegeben von N. Göttler, Verlag Bayerland, 2014).

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Dr. Norbert Göttler
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